Der Name täuscht. Es ist eigentlich keine Aprikosenmirabelle, also keine Kreuzung aus Aprikose und Mirabelle, sondern ein Zufallssämling, der in der Forschungsanstalt Geisenheim 1994 gefunden wurde. Sie stammt auf jeden Fall von der Mirabelle 'von Herrenhausen' ab, welche von einer Pflaume bestäubt wurde. Den Namen hat sie erhalten, weil diese Mirabelle tatsächlich nach Aprikosen schmeckt. Die Aprikosenmirabelle sieht eher aus wie eine Zwetschge oder Pflaume. Aprimira ist selbstfruchtend. Steht eine Pflaume in ihrer Näher, bringt sie aber grössere Erträge.
Die Aprimira hat ausserdem noch die sehr seltene Eigenschaft, am einjährigen Holz zu blühen und zu fruchten. Sie ist jedenfalls eine Verbesserung zu der bekannten und guten Nancymirabelle, deren Frucht viel kleiner ist. Ausserdem ist es ein sehr robuster Baum, der gegen Fruchtmonillia und Scharka sehr widerstandsfähig ist und nicht befallen wird. Sie ist auch nicht frostempfindlich. Eine leichte Alternanz ist zwar zu erkennen, d.h. sie trägt ein übers andere Jahr mal mehr und mal weniger Früchte, fällt aber durch die erhöhte Ernte, durch die grosse Frucht wenig ins Gewicht.
Die innere und äussere Qualität der Frucht, die Mitte August bis Mitte September reift, spricht für sich selbst. Die länglich, ovale Frucht hat sonnenseits gelbe bis rote Bäckchen und einen platten Stein, der sich gut vom Fruchtfleisch löst. Der Geschmack und der Zuckergehalt richten sich nach dem Reifegrad und können dadurch auch mal variieren, erreichen aber bei Vollreife eine Süsse von 120 Öchsle. Da die Aprimira fast doppelt so gross ist als die Nancymirabelle ist der Ernteertrag auch um vieles höher.
Die meist als Tafelfrucht geerntete Aprimira findet auch Verwendung als Kuchenbelag, Brotaufstrich, als Likör und Kompott. Es lassen sich aber auch gute Brände herstellen.
Ein regelmässiger Schnitt im zeitigen Frühjahr ist zu empfehlen. Der beste Schnittzeitpunkt ist Ende Februar. Auch ins Freiland gepflanzte Bäume brauchen Dünger. Richtig gedüngte Bäume werden nicht krank.