Herkunft und Geschichte des Berlepsch Apfels

Der Berlepsch Apfel, auch als „Herr von Berlepsch“ oder „Goldreinette“ bekannt, wurde um 1880 von D. Uhlhorn Junior in Grevenbroich gezüchtet. Die Sorte entstand aus einer Kreuzung der Apfelsorten „Ananas“ und „Ribston Pepping“ und wurde nach dem damaligen Regierungspräsidenten Freiherr von Berlepsch benannt. Eine besonders beliebte Mutante ist der „Rote Berlepsch“, der durch seine kräftig rot gestreiften Früchte und seinen intensiven Geschmack hervorsticht.

Geschmack: Intensiv, würzig und unvergleichlich

• Aromatisch und würzig: Der Berlepsch Apfel überzeugt durch seinen komplexen, aromatischen Geschmack mit einer perfekten Balance aus Süsse und Säure. Das intensive Aroma erinnert an tropische Früchte wie Ananas und besitzt leichte Zitrusnoten, die dem Apfel eine besondere Frische verleihen.
• Hoher Vitamin-C-Gehalt: Neben seinem hervorragenden Geschmack punktet der Berlepsch mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt, was ihn nicht nur geschmacklich, sondern auch gesundheitlich besonders wertvoll macht.
• Knackige Textur: Das Fruchtfleisch ist fest, knackig und besonders saftig. Auch nach längerer Lagerung bleibt der Apfel bissfest, was zu einem hervorragenden Mundgefühl beiträgt.
• Fein ausgewogene Säure: Die prägnante, aber harmonische Säure verleiht dem Apfel eine erfrischende Note, die perfekt mit seiner natürlichen Süsse harmoniert. Diese Balance macht ihn zu einem der besten Äpfel für den Frischverzehr.
• Wenig Bitterstoffe: Der Berlepsch ist frei von störenden Bitterstoffen, was den Genuss besonders rund und harmonisch macht.

Standort und Anbau: Anspruchsvoll, aber lohnend

Der Berlepsch benötigt keine hohen Temperaturen, gedeiht aber am besten in sonnigen und warmen Spätsommerwochen. Auf frischen, nährstoffreichen Böden kann das vegetative Wachstum anfangs überhandnehmen, was die Blüte beeinträchtigen kann. Mässig frische Böden sind ideal, um die Triebigkeit frühzeitig zu beruhigen. Auf trockenen oder tonhaltigen Böden besteht die Gefahr von vorzeitigem Fruchtfall und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten wie Obstbaumkrebs.

Ertrag und Pflege

• Fruchtholz und Ertrag: Der Berlepsch bildet zahlreiche kurze Fruchttriebe mit dichten Fruchtansätzen, besonders im Bereich der Endknospen. Die Erträge setzen früh ein und alternieren wenig, bleiben jedoch langfristig mittelmässig. Der „Rote Berlepsch“ ist etwas ertragreicher und farblich ansprechender.
• Krankheitsanfälligkeit: Die Sorte zeigt eine mittlere Anfälligkeit für Obstbaumkrebs und Kragenfäule und ist besonders empfindlich gegenüber Schwefel. Dennoch ist sie relativ resistent gegen Schorf, Mehltau und Blutaus.
• Pflege: Starke Rückschnitte sollten vermieden werden, um die Fruchtbildung nicht zu beeinträchtigen. Ein gezielter, schonender Schnitt fördert die Entwicklung eines gesunden und ertragreichen Baumes.

Kulinarische Verwendung: Vielseitig und delikat

Dank seines intensiven Aromas eignet sich der Berlepsch nicht nur hervorragend als Tafelapfel, sondern auch zur Verarbeitung in der Küche. Er behält seinen würzigen Geschmack und seine Saftigkeit beim Backen und ist ideal für Apfelkuchen, Strudel oder Tartes. Auch in Salaten, Apfelmus oder frischem Apfelsaft kommt sein volles Aroma zur Geltung.

Fazit: Der Berlepsch – Ein Apfel für Kenner und Geniesser

Der Berlepsch Apfel zählt zu den geschmacklich besten Äpfeln und begeistert mit einer einzigartigen Mischung aus Süsse, Säure und Würze. Ob als frischer Snack, im Kuchen oder verarbeitet zu Saft – der Berlepsch überzeugt in jeder Form. Sein intensiver Geschmack, seine knackige Textur und der hohe Vitamin-C-Gehalt machen ihn zu einem unverzichtbaren Klassiker unter den Apfelsorten. Wenn Sie auf der Suche nach einem Apfel sind, der geschmacklich aus der Masse heraussticht, ist der Berlepsch die perfekte Wahl.